360 Grad Produktfotos selber erstellen?

360-Grad-Produktfotos sind ein beeindruckendes Mittel, um Produkte online in einer Weise zu präsentieren, dass der Betrachter sie von allen Seiten betrachten kann. Die Erstellung solcher Aufnahmen in einem Fotostudio erfordert präzise Planung, geeignete Ausrüstung, spezielle Techniken und reichlich Erfahrung. Wir geben hier einmal einen Einblick, wie umfangreich die Erstellung eines 360 Grad Produktfotos ist.

Hier ist eine ausführliche Beschreibung des Prozesses:

1. Vorbereitung des 360 Grad Fotostudios

Studio-Einrichtung: Ein Fotostudio, das für 360-Grad-Fotografie ausgelegt ist, benötigt ausreichend Platz, um das Produkt und die Ausrüstung zu platzieren. Der Hintergrund ist in der Regel einfarbig, oft weiß, um das Produkt ohne Ablenkungen zu präsentieren.
Beleuchtung: Eine gleichmäßige Beleuchtung ist entscheidend, um Schatten und Reflexionen zu minimieren. In der Regel werden mehrere Softboxen, LED-Leuchten oder Ringlichter verwendet, die das Produkt von allen Seiten gleichmäßig ausleuchten. Diffusoren helfen, das Licht weicher zu machen.
Drehteller: Im Zentrum steht ein motorisierter Drehteller, auf dem das Produkt platziert wird. Dieser Drehteller ist computergesteuert und kann sich in festgelegten Winkeln (z.B. 10 Grad) drehen, um konsistente Aufnahmen zu gewährleisten.

2. Positionierung des Produkts

Produktplatzierung: Das Produkt wird sorgfältig auf dem Drehteller positioniert. Es sollte mittig platziert sein und stabil stehen, um unerwünschte Bewegungen während des Drehens zu vermeiden.
Auswahl des Bildausschnitts: Die Kamera wird so positioniert, dass das gesamte Produkt im Bildausschnitt ist. Der Kamerawinkel und die Brennweite werden so gewählt, dass Verzerrungen minimiert werden und das Produkt proportional und realistisch dargestellt wird.

3. Einstellungen der Kamera

Kameraauswahl: Eine hochwertige DSLR- oder spiegellose Kamera wird verwendet, oft mit einem Makroobjektiv oder einem Standardobjektiv mit hoher Auflösung.
Manuelle Einstellungen: Um eine konsistente Belichtung zu gewährleisten, werden manuelle Einstellungen für Belichtungszeit, Blende und ISO gewählt. Der Weißabgleich wird manuell eingestellt, um Farbverfälschungen zu vermeiden.
Fernsteuerung: Die Kamera wird häufig per Fernsteuerung oder durch spezielle Software ausgelöst, um Erschütterungen zu vermeiden und präzise, gleichmäßige Aufnahmen zu erzielen.

4. Aufnahmeprozess

Automatisiertes Fotografieren: Der Drehteller wird in Bewegung gesetzt, und die Kamera nimmt bei jeder vordefinierten Drehung des Tellers ein Foto auf. Bei 360-Grad-Aufnahmen werden normalerweise 24 bis 72 Bilder gemacht, abhängig von der gewünschten Glätte der Animation.
Überprüfung der Bilder: Nach jeder Aufnahme wird überprüft, ob die Bilder scharf und korrekt belichtet sind. Gegebenenfalls werden Anpassungen vorgenommen, bevor der nächste Drehzyklus beginnt.

5. Nachbearbeitung der Bilder

Bildretusche: Die aufgenommenen Bilder werden in einer Bildbearbeitungssoftware (z.B. Adobe Photoshop) bearbeitet, um Staub, Kratzer oder andere Unregelmäßigkeiten zu entfernen.
Freistellen: Oft werden die Bilder freigestellt, um den Hintergrund vollständig zu entfernen und das Produkt auf einem sauberen, neutralen Hintergrund zu präsentieren.
Farbanpassung: Farben werden angepasst, um eine konsistente Darstellung über alle Bilder hinweg zu gewährleisten.

6. Erstellung des 360-Grad-Ansichtstools

Bildsequenz erstellen: Die bearbeiteten Bilder werden in einer speziellen Software (z.B. Adobe Animate, WebRotate 360) zu einer 360-Grad-Animation zusammengesetzt. Diese Software ordnet die Bilder in der richtigen Reihenfolge an und ermöglicht dem Benutzer, das Produkt interaktiv zu drehen.
Integration auf der Website: Die fertige 360-Grad-Ansicht wird als interaktives Element auf einer Website eingebettet. Sie kann mit HTML5, JavaScript oder speziellen Plugins implementiert werden, sodass Benutzer das Produkt durch Klicken und Ziehen mit der Maus aus jedem Winkel betrachten können.

7. Qualitätskontrolle

Endprüfung: Vor der Veröffentlichung wird die 360-Grad-Ansicht gründlich getestet, um sicherzustellen, dass sie auf allen Geräten und in allen gängigen Browsern reibungslos funktioniert.
Feinjustierung: Gegebenenfalls werden letzte Anpassungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass das Produkt perfekt dargestellt wird und die Benutzererfahrung optimiert ist.

8. Veröffentlichung

Upload: Die fertige 360-Grad-Ansicht wird auf die Website des Kunden oder in den Onlineshop hochgeladen.
Marketing und SEO: Abschließend können SEO-Techniken angewendet werden, um die Sichtbarkeit der Produktseiten zu erhöhen, und Marketingkampagnen können gestartet werden, um die interaktive Produktansicht zu bewerben.

Dieser gesamte Prozess erfordert technisches Know-how und präzise Arbeit, um sicherzustellen, dass das Endergebnis professionell, ansprechend und benutzerfreundlich ist.